Integration von Geburtserfahrungen
Manche Geburtsverläufe bringen Situationen hervor, die vom Kind und der Mutter als belastend oder traumatisierend wahrgenommen werden. Durch sanfte Techniken ist es möglich, diese Erfahrungen zu integrieren und bei Mutter und Kind für Entlastung sorgen. Die Bindung wird dadurch gestärkt.
Warum Integration?
Symptome für Geburtsbelastung
Die Erfahrung der Geburt bleibt als unbewusste oder implizite Erinnerung in unseren Zellen und Geweben gespeichert und beeinflusst unser Nervensystem und damit unsere Psyche.
Aus verschiedensten Gründen kann es unter der Geburt zu Situationen kommen, die den Prozess entweder teilweise oder ganz unterbrechen. Die moderne Medizin verfügt über Beihilfen, die für lebenswichtige Sicherheit sorgen.
Während der Geburt sind Mutter und Kind in einer Verbindung zueinander. Beide haben einen eigenen aktiven Beitrag zu dem Prozess und orientieren sich an einander.
Mutter und Kind können manchmal in diesen Unterbrechungen stecken bleiben, der Prozess kommt nicht zum Abschluss und die (Ver)Bindung kann dadurch geschwächt werden.
So wirkt die Geburtserfahrung wie eine geistige und körperliche Matrix, die bei alltäglichen Ereignissen aktiviert wird und uns in eine Richtung lenkt und dabei einige Bereiche unseres Lebens beeinflussen kann.
Auf eine Belastung können folgende Anzeichen hindeuten:
Beim Baby/Kind:
Unruhe, häufiges Weinen, sich durchstrecken, wegschieben, Bauschmerzen, Koliken, Schwierigkeiten mit Saugen/Trinken, Empfindlichkeit bei Lautstärke, Schwierigkeit in Kontakt zu gehen, niedrigere Frustschwelle, verstärktes Nuckeln, Empfindlichkeit am Kopfbereich, schlafen an der oberen Bettkante, Schwierigkeit Urin/Stuhl zu halten, Stress wenn andere Babies oder Kinder weinen, Schwierigkeiten mit Druck von Außen umzugehen
Bei Mutter:
Unruhe, innerer Druck, Affektive Labilität, erhöhte Empfindlichkeit, rascher Wechsel zwischen Euphorie und Weinen, Schlafstörungen, gedrückte Stimmung, Freudlosigkeit, Appetitverlust, Antriebsmangel, Reizbarkeit, Unruhe, Überaktivitä, Angst, Scham- und Schuldgefühle, Müdigkeit, Amnesie, Interessenlosigkeit, ausgeprägte emotionale Labilität, Zwangsgedanken und Konzentrationsstörungen, bis hin zu suizidale Gedanken, Selbsverletzungen oder Suizidhandlungen.
Methoden
Somatic Experiencing
Somatic Experiencing Methode unterstützt den Körper dabei, ausgebliebene oder unterbrochene Prozesse abzuschließen und/oder zu ende zu führen. Dadurch wird die im Körper dafür bereitgestellte Energie wieder frei. Die Anspannung lässt nach, das Nervensystem reguliert sich wieder mehr Richtung Entspannung. Für Mutter und Kind ist es möglich den therapeutischen Prozess gemeinsam zu gestalten, die Bindung zwischen Mutter und Kind zu stärken, dadurch die Co-Regulationsfähigkeit beim Baby zu unterstützen und die Mutter in ihrer Fürsorge zu festigen. Für die Mama kann es von Bedeutung sein zu verstehen, wie ihr Kind unter der Geburt empfand und wie sie ihn dabei in dieser neuen Situation unterstützen kann.
Im erwachsenen Alter beobachten wir in der Sitzung, wie Sie durch deine Geburt beeinflusst wurden und wie Sie sich von der Macht der vorherrschenden Prägung befreien können, die sich jetzt in deinem Leben manifestiert. Im nächsten Schritt schauen wir uns an, wie Sie diese positiven Veränderungen in Ihr tägliches Leben einbauen können.
Mutter-Kind-Bad
Jedes Mutter-Kind Bad ist individuell und unterschiedlich. Jede der 4 Phasen der Geburt (nach Matthew Appleton) prägt bestimmte grundlegende Lebensüberzeugungen und Einstellungen. So stehen bei jedem Bad andere Aspekte und Dynamiken im Vordergrund. In manchen Fällen ist es Bonding und das In-Verbindung-Kommen, in anderen kann es durch das Mutter-Kind Bad zu Wiederholung von Situationen kommen, die eine Neuverhandlung von belastend Erlebten möglich machen.