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MUTTER-KIND BAD oder auch Babyheilbad NACH DER GEBURT

Aktualisiert: 10. Juni

Die Liebe zwischen Mutter und Kind wird auf der ganzen Welt mit einzigartigen Ritualen gefeiert. Insbesondere Babybad-Rituale werden in vielen Kulturen der Welt traditionell mit viel Liebe und Sorgfalt durchgeführt, da sie als erste nährende, reinigende und beruhigende Erfahrung für das Baby verstanden werden. Ein Bad im allgemeinen hilft dem Baby, sich von den körperlichen und emotionalen Spannungen des Tages zu entspannen und stärkt die Mutter-Kind-Bindung. Es ist eine wunderbare Gelegenheit, sich ablenkungsfrei miteinander zu verbinden, während das neues Familienmitglied das Gefühl von warmem Wasser auf seiner Haut genießt.


Das Bonding funktioniert jedoch nicht nach jeder Geburt so problemlos und gut.

Eltern, die eine belastende oder traumatische Geburt erlebten, sehnen sich nach Bindung und nach entspannten und liebevollen Momenten mit ihren Babies. Solche Momente sind jedoch nach einer Geburt mehr eine Seltenheit als eine Regel. Es gibt eine Vielzahl von Gründen, die dazu führen können, dass während der Geburt Situationen auftreten, die diesen empfindlichen Vorgang entweder teilweise oder vollständig unterbrechen. Dadrunter zählen nicht nur Interventionen, zu schnelle oder zu lange Geburten, aber auch Medikamenteneinnahme oder längere Trennung von Mutter und Kind nach der Geburt. Unterbrechungen im Verlauf und auch in der Bindung zueinander werden meist als belastend oder traumatisierend wahrgenommen. Sie bleiben in ihrem Erleben in solchen Unterbrechungen stecken. Die Mütter berichten oft, etwas „Wichtiges“ sei bei oder kurz nach der Geburt ausgeblieben.


Französische Neugeborenen-Krankenschwester Sonia Rochel und schweizer Hebamme Brigitte Meissner nutzen die Effekte vom sanften Babybad um das Geburtserleben nach belastenden und traumatischen Geburten zu adressieren. Die Badetechnik von Sonia Rochel empfängt das Baby in aller Sanftheit, um es in dieser Welt willkommen zu heißen. „Für ein junges Baby, so kurz nach der Geburt, sind die Erinnerungen an das Leben im Bauch der Mutter noch sehr lebendig ... und mit dem Bad möchte ich, dass es diese schönen Momente noch einmal erlebt und sie in Ehren hält.“ (Rochel, 2025) Ein Bad bedeutet für Sonia Rochel vor allem, sich Zeit zu nehmen, sich zu entspannen, sich wohlzufühlen..

Das Mutter-Kind Bad bzw. Babyheilbad ist eine einfache Übung, die jedem zugänglich ist. Die Eltern können das Bad gerne selbst zubereiten oder in Begleitung von ihrer Hebamme oder Doula, die eine neutrale und unbefangene Sichtweise mitbringen und auf potentielle Muster aufmerksam machen können. Das Bad kann aber auch im Therapeutischen Setting stattfinden. Dies ist bei schwierigen Geburtserlebnissen oder frühen Trennungen ratsam, da der Prozess nicht selten den Rahmen einer Beratung übersteigt und fachliche Begleitung bedarf.



WANN KANN DAS MUTTER-KIND BAD UNTERSTÜTZEN?


  • Bei einer schweren, schnellen, zu langen und anstrengenden oder enttäuschenden Geburt

  • Wenn die Bindung zueinander spürbar weniger ist oder teilweise ausbleibt.

  • Wenn das Baby häufiger weint, schlecht schläft, sich durchstreckt oder eine hohe Körperspannung hat, wenn der Augenkontakt schwierig ist

  • Nach Kaiserschnittgeburt oder Saugglocken/Zangen Geburt.

Das Babybad ist für jeden eine gute Unterstützung, wenn die Mama oder beide Eltern das Gefühl habe, es ist etwas "wichtiges" bei oder kurz nach der Geburt ausgeblieben und wünschen sich ein neues Ankommen mit dem Baby daheim, ganz in Eigenregie. Bei dem Bad können Belastungen von Babys (durch schwierige Geburtserlebnisse oder frühe Trennungen) aufgefangen werden. Auch die Frau kann dabei eine aktive Rolle annehmen und empfindet es oft ebenso tröstlich.


VERLAUF VOM BINDUNGSBAD

Jedes Mutter-Kind Bad ist individuell und unterschiedlich. Bei jedem Bad stehen andere Aspekte und Dynamiken im Vordergrund. Diese Beobachtung bestätigt mich immer mehr darin, in was für intensiven Beziehung Mutter und Kind bereits während der Geburt und auch in den ersten Wochen und Monaten danach sind.


Es gibt kein genauer Ablauf, wie ein Bad oder was an seiner Stelle treten mag, damit eine Bindung zwischen Mutter und Kind gelingen kann, braucht. Daher ist von Bedeutung, eine achtsame Begleitung hinzuzuziehen, damit ein sicherer und gehaltener Raum entstehen kann.


In manchen Fällen kann es durch das Baby Bad zu Wiederholung von Situationen kommen, für die durch das Mutter-Kind-Bad eher eine Neuverhandlung von Bedeutung wäre. Z.B. wenn die Frau, die nach der Geburt (meist Kaiserschnitt) ihr Kind nicht halten oder bei sich haben konnte, bei dem Baby-Bad zusieht und ihr Kind dann von einer anderen Person gebadet auf die Brust gelegt bekommt. Die Erfahrung kann durch ihre passive Rolle reproduziert werde. So erfahren die Frauen das Baby-Bad meist als nicht befriedigend. Es ist von großer Wichtigkeit, dass die Mutter während des Bondingbades genau die Rolle einnimmt, die ihr während der Geburt nicht möglich war. Insbesondere bei Frauen, die eine passive Rolle erlebten, ist eine aktive Rolle für die Neuverhandlung von Bedeutung.


Manchmal ist beim Bad mit aufkommen von Gefühlen und Reaktionen zu rechnen, die eine achtsame und wertschätzende Begleitung benötigen, ebenso wie ein gutes Containment seitens der Begleitung. Es ist wichtig für einen geschützten Rahmen zu sorgen, um die Muster, die sich durch eine nicht bewältigte Situation eingespielt haben, zu erkennen.


Weint ein Baby während des Badens, so kann es sich um ein Erinnerungsweinen, Stressabbau oder auch eine große Not handeln. Dabei ist darauf zu achten, dass die Not der Kindes immer rechtzeitig adressiert und nicht zu lange abgewartet wird. Dadurch könnte es zur Wiederholung des Bindungsabbruches kommen. Dem Baby sollte es noch möglich sein, auf Stimme oder Berührung der Mutter zu reagieren und in Augenkontakt mit ihr zu gehen.


„So kurz nach der Geburt braucht es kleine Schritte - das Gegenteil von einer Überwältigung“.

So früh nach der Geburt haben weder das Kind noch die Mutter eine große Kapazität und eine neue Überforderung kann sehr Kräfte und Stabilität raubend sein. Es ist auch ratsam, ihre Kräfte achtsam einzuteilen. Zudem fährt das überforderte Nervensystem alte Strategien (Flucht, Kampf, Immobilität) hoch, die dem Schutz und nicht der Regulation und Verbindung dienlich sind. Auch beim Erzählen hört der Körper mit und gerät häufig in Stress und erneute Überwältigung.


Wenn es bei dem Bad gelingt, der Bindung zwischen Mutter und dem Kind Platz zu machen und beide durch das, was sich zeigen mag, zu begleiten, ist es besonders wertvoll. Das Kind kann sich co-regulieren und an seiner Mutter orientieren. Für die Mama ist es manchmal von Bedeutung zu verstehen, wie ihr Kind unter der Geburt empfand und wie sie ihn dabei in dieser neuen Situation unterstützen kann. Das Gesehene kann dadurch neu verhandelt werden und das Ereignis für beide Beteiligten heilen.



Was berichten meine Klientinnen nach dem Mutter-Kind-Bad?


“Ich hatte mit meinem ersten Kind einen traumatischen Kaiserschnitt. Unsere Bindung war gebrochen. Nach der Geburt meines zweiten Kindes stellte ich fest, dass weder ich noch mein erstes Kind das Trauma verarbeitet hatten. Ich beschuldigte mich, wieder einen Kaiserschnitt bekommen zu haben. Trotz der therapeutischen Aufarbeitung fehlte mir immer noch ein versöhnlicher Abschluss mit mir und meinem Kind, um die Vergangenheit endlich mit einem guten Gefühl loszulassen.

Und hier kam das Bonding-Bad ins Spiel. Ich war ein wenig skeptisch, aber es war das Beste, was mir passieren konnte. Es war genau das, was wir brauchten und was so lange gefehlt hat. Es war sehr emotional und doch so einfach.“ M., Mama


“Mein Kleiner weinte Tage und Nächte durch, hatte eine enorme Körperspannung und überstreckte sich. Zuzana half mir durch das Heilbad zu verstehen, dass wir beide emotional immer noch in der Geburtsphase hingen, die zäh war. Als wir mit dem Bad begangen, stieß er sich vom Boden immer wieder hoch, so wie die letzten Tage. Ich drückte ihn dabei sanft zurück ins Wasser. Sie ermutigte mich wahrzunehmen, dass wir beide die Geburt reinszenierten. Danach schaute mich mein Kleiner an wie seit Ewigkeit nicht mehr. Es war ein riesiger Geschenk. Seit dem Bad schlafen wir beide um einiges besser und auch seine Körperspannung baute sich ab.“ Daniela, Mama


„Ein halbes Jahr nach der Geburt meines Sohnes konnte ich immer noch nicht darüber hinwegkommen. Ich gab mir die Schuld und hatte das Gefühl, dass ich nicht zu 100% für meinen Sohn da sein kann. Als Zuzana mir das Bonding-Bad empfahl, war ich sehr offen. Ich habe bereits davon gehört, aber mir fehlte der letzte Schubs. So bereitete ich ein wundervolles Babybad für uns beide zu. Es fühlt sich an, als würde innen alles aufgeräumt werden. Es war eine intensive Erfahrung! Ich konnte diesen Knoten lösen, der mich seit Monaten gefangen hatte.“ L., Mama


”Ich wurde auch im Nachhinein dabei unterstützt, die frühe Geburt und die damit verbundenen Schwierigkeiten besser zu verarbeiten. Zuzana bereitete für uns ein Kräuter- und Heilbad zu. Es war eine schöne Erfahrung, welche mir half, meine Tochter und mich noch enger zusammen zu bringen!“ Patricia, Mama


Das Bondingbad oder Babyheilbad wird oft als Ansatz zur Verarbeitung, zum Auflösen oder Heilen von belastenden Geburtserfahrungen vorgestellt. Dies geht mit Heilversprechen einher, mit denen in Deutschland per Gesetzt (HWG) zum Schutze des Verbrauchers nicht geworben werden darf. Dabei ist es von Bedeutung, der Not der Mütter achtsam zu begegnen und ihre Handlungsfähigkeit und Kompetenz zu stärken.

Mehr dazu können Sie in meinem Artikel Beratung vs. Psychotherapie/Therapie und Das Werben um die Schwangeren nachlesen.

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Kontakt

Mgr. Zuzana Laubmann, MA., HPP

Pädagogin, Soziologin 
Heilpraktikerin für Psychotherapie
Somatic Experiencing Practitioner 
Systemische Beratung
TSY® Practitioner
WSGB certificated trainer

Hauptstrasse 60, 91054 Erlangen  

Nürnberg, Fürth, Forchheim Bayern, Deutschland


Tel: +49 176 61090464*
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